Bodenarbeit mit dem Pferd: Grundlagen, Ideen und Übungen für Anfänger

Thomas Günther beim freien Zirkeln mit seinem Pferd

Bodenarbeit ist für viele Pferde eine willkommene Abwechslung, die viele Vorteile mit sich bringt. Darum verraten wir dir in diesem Artikel alles, was du wissen musst, um direkt selbst mit der Bodenarbeit mit deinem Pferd loslegen zu können.

In diesem Artikel

  • zeigen wir dir, welche Arten von Bodenarbeit es gibt,
  • stellen wir dir 5 Experten der Bodenarbeit vor,
  • geben wir dir einige Übungen an die Hand, mit denen du direkt beginnen kannst,
  • und beantworten viele weitere Fragen!

Bodenarbeit ist vielfältig und beinhaltet alles, was du mit deinem Pferd vom Boden aus machen kannst. Das kann das Longieren, das Führen deines Pferdes von A nach B oder gar das Steigen an der Hand sein.

Bodenarbeit wirkt sich nicht nur positiv auf die Beziehung zwischen Pferd und Reiter aus, sondern kann auch dafür sorgen, dass dein Pferd gelassener und motivierter wird. Zusätzlich kann Bodenarbeit auch auf das Reiten vorbereiten oder Probleme lösen, die beim Reiten auftreten.

Vorbereitung und Ausrüstung für die Bodenarbeit mit deinem Pferd

Die Vorbereitung für die Bodenarbeit ist simpel. Je nachdem welche Art von Bodenarbeit du mit deinem Pferd machen möchtest, benötigst du die entsprechende Ausrüstung. In den meisten Fällen besteht diese aus:

Mit diesem einmaligen 5 Schritte Trainingsprogramm, wird sich die Beziehung zu deinem Pferd für immer verändern.


Erfahre, wie du durch das Freie Zirkeln in nur wenigen Trainingseinheiten, zu einem echten Team mit deinem Pferd heranwächst.

  • einem gut sitzenden Halfter (z.B. ein Knotenhalfter)
  • einem Bodenarbeitsseil (notfalls geht auch
  • ein Führstrick)
    einer Gerte

Bevor du mit der Bodenarbeit beginnst, solltest du immer auf deine eigene Stimmung achten. Fühle in dich hinein. Bist du heute vielleicht schlecht gelaunt? Bist du gestresst und neigst daher heute zur Ungeduld? Es ist nicht schlimm, wenn du nicht jeden Tag mit bester Laune zum Stall fährst. Bedenke aber, dass dein Pferd deine Stimmung spürt. Fokussiere dich bei dem Training darauf, deine Ausstrahlung entsprechend anzupassen. Dein Pferd kann schließlich nicht wissen, dass deine Emotionen nichts mit ihm zu tun haben.

Arten von Bodenarbeit mit Pferden

Bodenarbeit umfasst alles, was du mit deinem Pferd machen kannst. Um dir einen kleinen Überblick darüber zu geben, stellen wir dir im Nachfolgenden einige Arten von Bodenarbeit vor.

Führtraining mit dem Pferd

Das Führtraining mit dem Pferd ist die wichtigste Art der Bodenarbeit. Es bildet nicht nur die Grundlage für das weitere Training, sondern ist auch essenziell, um das Pferd problemlos von A nach B zu bekommen.

Ziele des Führtrainings sind unter anderem, dass dir dein Pferd überallhin ohne zu zögern folgt, sich punktgenau anhalten lässt und geduldig stehen bleiben kann, wenn du es verlangst. Das Führen des Pferdes ist somit die Basis der Bodenarbeit und dem Training mit dem Pferd.

Für das Führtraining mit deinem Pferd brauchst du nicht viel an Ausrüstung. Im Grunde reichen ein gut sitzendes Halfter, ein Führstrick, der gerne auch etwas länger sein darf, und eine Gerte. Statt dem Führstrick kannst du auch ein Bodenarbeitsseil benutzen. Die Gerte kannst du auch durch eine Touchiergerte, einen Bodenarbeitsstick oder Ähnliches ersetzen. Zum Schutz deiner Hände solltest du außerdem auch Handschuhe tragen.

Auch wenn Führtraining vielleicht zu Beginn etwas langweilig klingt, muss es das nicht sein. Zum Führtraining mit dem Pferd gehört mehr, als es nur neben sich herlaufen zu lassen. Variiere das Tempo und deine Führposition. Führe mal von links und mal von rechts. Indem du vorausgehst, vor der Schulter deines Pferdes läufst oder dahinter. Du kannst aber auch beim Führen hinter deinem Pferd laufen.

Gerade wenn dein Pferd dazu neigt, dich anzurempeln, dich hinter sich herzuziehen oder gerne hinter dir her zu trödeln, kann mit Führtraining viel erreicht werden. Denn Führtraining ist vor allem eins: Kommunikationstraining.

In dem nachfolgenden Video werden die Grundlagen des Führtrainings erklärt.

Freiarbeit mit dem Pferd

Freiarbeit ist die wohl beeindruckendste Form der Bodenarbeit. Eine Kommunikation zwischen Pferd und Mensch ohne Seil oder Zaum. Begonnen bei dem einfachen Weichen bis hin zum freien Zirkeln.

Die Freiarbeit mit dem Pferd sieht aber nicht nur einfach gut aus, sondern kann auch wirklich hilfreich sein. Nicht nur lernst du, mit deiner Körpersprache besser zu kommunizieren, sondern vertiefst auch die Verbindung zwischen dir und deinem Pferd. Außerdem kann das Erlernte nützlich sein, wenn gerade kein Halfter zu Hand ist.

Wie so etwas aussehen kann, zeigt dir Thomas Günther in dem unten stehenden Video.

Um die Freiarbeit mit deinem Pferd zu erlernen, solltest du trotzdem zu Beginn nicht auf ein Halfter oder einen Halsring verzichten. Dadurch kannst du mit einem sanften Impuls eingreifen, wenn eine Übung noch nicht so gut klappt.

Ein Begriff, der stets mit Freiarbeit in Verbindung gebracht wird, ist die Freiheitsdressur. Doch so ähnlich die beiden Begriffe auch klingen, handelt es sich um zwei unterschiedliche Arten von Bodenarbeit. Bei der Freiarbeit wird eher spielerisch gearbeitet und die Kommunikation und Beziehung zum Pferd stehen im Mittelpunkt. Man versucht, mit dem zu trainieren, was vom Pferd angeboten wird. Bei der Freiheitsdressur hingegen werden bestimmte Lektionen punktgenau durch Signale abgerufen.

Zirzensik mit dem Pferd

Zirzensische Lektionen werden fälschlicherweise oft als Zirkuslektionen bezeichnet. Dabei sind sie bei weitem mehr als eine Showeinlage. Zirzensik hat sowohl eine gymnastizierende, als auch eine erzieherische Wirkung. Beispielsweise fördert das Kompliment nicht nur die Balance des Pferdes, sondern wölbt sich, bei korrekter Ausführung, auch der Rücken auf und der lange Rückenmuskel wird gedehnt.

Bei der Zirzensik unterscheidet man zwischen Lektionen am Boden, auch defensive Lektionen genannt und Lektionen über der Erde, auch offensive Lektionen genannt. Zu den Lektionen am Boden zählen unter anderem das Plié, das Kompliment, das Knien, das Sitzen und das Liegen. Zu den Lektionen über der Erde gehören der Spanische Gruß, der Spanische Schritt und das Steigen. Auch, wenn gerade die zirzensischen Lektionen über der Erde besonders eindrucksvoll sind, handelt es sich dabei um sehr dominante Lektionen. Diese können für den Menschen sehr gefährlich werden, weswegen sie entsprechend sorgfältig vorbereitet werden müssen. Daher sollte bei der Zirzensik immer mit den defensiven Lektionen begonnen werden.

Für die meisten Zirzensischen Lektionen sind ein passendes Halfter mit Bodenarbeitsseil und einer Gerte als Equipment vollkommen ausreichend. Falls du noch kein Bodenarbeitsseil hast, kannst du natürlich auch einen einfachen Führstrick benutzen. Optional kannst du Leckerlis benutzen. Bei Übungen wie dem Kompliment empfiehlt es sich zum Beispiel, mit einer Karotte zu arbeiten. Durch die Länge sind deine Finger besser vor den Pferdezähnen geschützt.

Damit du direkt loslegen kannst, haben wir dir ein Video von Pilsali herausgesucht, das dir Schritt für Schritt erklärt, wie du deinem Pferd das Kompliment beibringen kannst.

Stangenarbeit mit dem Pferd

Stangenarbeit ist eine sehr vielseitige Form der Bodenarbeit und lässt sich vor allem sehr gut mit anderen Arten kombinieren. Bei der Stangenarbeit geht es, grob gesagt, darum, das Pferd über Stangen hinweg treten zu lassen, oder es durch ein Stangenlabyrinth hindurchzuschicken.

Ein Pferd wird durch Stangenarbeit nicht nur seine Balance und seine Koordination verbessern. Muss das Pferd während der Stangenarbeit über die Stangen treten, fördert das die Kraft des Pferdes, lockert seinen Rücken und aktiviert die Hinterhand.

Um die Stangenarbeit auszuprobieren, benötigst du ein gut sitzendes Halfter, eine Gerte und ein Bodenarbeitsseil. Auch hier kannst du statt dem Seil auch zu einem Führstrick greifen. Natürlich benötigst du zusätzlich noch Stangen. Damit die Stangen nicht wegrollen, sollte dein Pferd versehentlich darauf treten, kannst du auch tief eingestellte Cavalettis oder Dualgassen statt den Stangen nutzen, die man vom Springen kennt.

Die Stangenarbeit lässt sich hervorragend mit dem Führtraining verbinden. Hierbei kann das Pferd beispielsweise durch ein Stangenlabyrinth geführt werden. Wenn die problemlos klappt, können die Gänge des Labyrinths verschmälert werden. Außerdem kannst du versuchen, dein Pferd rückwärts durch das Labyrinth aus Stangen zu bugsieren.

Auch an der Longe kann Stangenarbeit eine tolle Abwechslung und gleichzeitig eine fordernde Trainingseinheit bilden. Bevor du dein Pferd an der Longe allerdings über Stangen schickst, sollte dein Pferd die Grundkommandos des Longierens bereits beherrschen.

Stangenarbeit an der Longe

Ein Pferd longieren

Das Longieren ist wohl die bekannteste Form der Bodenarbeit. Beim Longieren läuft das Pferd im Kreis um den Longenführer herum. Viele Reiter nutzen es, wenn sie keine Zeit oder Lust zum Reiten haben, als schnelle Möglichkeit ihrem Pferd Bewegung zu verschaffen. Doch auch wenn das Longieren von außen ziemlich einfach aussieht, steckt doch ein wenig mehr dahinter.

Das Longieren eines Pferdes ist nicht nur ein einfaches Laufen lassen an einem Seil. Wird ein Pferd richtig longiert, lernt es, das Gleichgewicht in der Kreisbewegung zu halten und baut zusätzlich Muskeln auf. Dein Pferd wird durch die Arbeit an der Longe losgelassener und entwickelt raumgreifendere Bewegungen. Von all diesen positiven Effekten profitierst du später auch beim Reiten.

Um dein Pferd korrekt longieren zu können, brauchst du natürlich die entsprechende Ausrüstung dafür. Es empfiehlt sich statt eines Halfters oder einer Trense einen Kappzaum zu benutzen. Beim Longieren am Halfter kommen die Hilfen oft nur schwammig am Pferd an. Außerdem kann es passieren, dass das Halfter dem Pferd auf der dir abgewandten Seite ins Auge rutscht. Beim Longieren an der Trense kann es leicht passieren, dass du einen unangenehmen Zug auf das Pferdemal ausübst oder das Gebiss sogar durch das Pferdemaul ziehst.

Zusätzlich zum Kappzaum brauchst du zum Longieren deines Pferdes natürlich eine Longe. Üblicherweise sind diese aus Nylon. Beachte beim Kauf, dass die Longe mindestens 7,80 Meter lang ist. Ist die Longe zu kurz, ist es für das Pferd nicht nur schwierig, die Balance zu halten, sondern auch die Belastung der Sehnen und Gelenke wird oft zu groß.

Deine Longierpeitsche sollte lang genug sein, damit du dein Pferd problemlos antreiben kannst. Achte darauf, ein leichtes Modell zu wählen, da das Longieren sonst schnell zum Kraftakt für deinen Peitschenarm ausartet. Wie auch beim Führtraining solltest du beim Longieren unbedingt Handschuhe tragen. Sollte dein Pferd sich erschrecken oder einen übermütigen Satz machen, kannst du dir sonst sehr schnell Verbrennungen zuziehen.

Falls du besonders experimentierfreudig bist, kannst du das Longieren auch einmal ohne Longe ausprobieren. Thomas Günther macht es in diesem Video vor.

Gelassenheitstraining mit deinem Pferd

Beim Gelassenheitstraining geht es darum, dem Pferd in einem kontrollierten Rahmen Stück für Stück mehr Ruhe und Gelassenheit zu vermitteln. Pferde sind Fluchttiere. Das bedeutet, dass sie, wenn sich vor etwas fürchten, davor fliehen. Pferde sind jedoch auch Herdentiere. Das bedeutet, dass sie sich bei Gefahr nicht nur gegenseitig warnen, sondern auch auf die Reaktion der anderen Herdenmitglieder achten. Vermitteln die Leittiere, zum Beispiel, dass von der gruselig flatternden Plane keine Gefahr ausgeht, bleiben auch die anderen Pferde ruhig.

Genau dieses Prinzip können wir uns zunutze machen. Beim Gelassenheitstraining geht es darum, deine Ruhe und Gelassenheit auf dein Pferd zu übertragen. Bleibst du gelassen und entspannt und zeigst du deinem Pferd das auch mit deiner Körperhaltung, kann es sich daran orientieren. Dabei ist es wichtig, wie immer beim Training mit einem Lebewesen, dass du dein Pferd nicht überforderst, in dem du zu schnell zu viel verlangst.

Für das Gelassenheitstraining baust du am besten einen kleinen Parcours auf, den du mit deinem Pferd durchqueren kannst. Achte dabei aber darauf, dein Pferd nicht absichtlich zu erschrecken, in dem zu viel verlangst. Auch, wenn Gelassenheitstraining oft auch als Anti-Schrecktraining oder sogar Schrecktraining für das Pferd bezeichnet wird, musst du das nicht wörtlich nehmen. Außerdem kannst du es natürlich immer dann durchführen, wenn dein Pferd etwas Gruseliges, wie zum Beispiel einen mit Folie abgedeckten Holzstapel, entdeckt.

Nähere dich zusammen mit deinem Pferd der vermeintlichen Gefahr. Dabei gehst du am besten voraus. Nutze deine Stimme, um dein Pferd zu beruhigen und streichle es ruhig. Auch wenn sich noch immer der Glaube daran hält, ein ängstliches Pferd zu streicheln würde es in seiner Angst bestärken, ist das nicht korrekt. Durch deine Berührungen signalisierst du deinem Pferd ebenfalls, dass alles in Ordnung ist. Denke auch daran, dein Pferd nicht vorwärts zu zwingen. Gelassenheitstraining benötigt viel Zeit und Geduld. Erlaube dem Pferd stehenzubleiben und den Gruselgegenstand zu begutachten, ohne es zu hetzen. Das stärkt eure Verbindung und macht weiteres Training leichter.

In diesem Video zeigt euch Thomas Günther, wie er ein Pferd desensibilisiert.

Verladetraining mit dem Pferd

Die Wichtigkeit des Hängertrainings wird leider noch viel zu oft unterschätzt. Schnell kann es dann passieren, dass ein Pferd im Notfall nur schwer in den Pferdehänger zu bekommen ist. Deshalb solltest du, sofern du die Möglichkeit dazu hast, immer wieder ein Hängertraining mit deinem Pferde durchführen. Muss dein Pferd plötzlich in die Klinik, schont es nicht nur deine Nerven, wenn sich dein Pferd problemlos verladen lässt, sondern es kann womöglich auch genau die Zeit sparen, die der Tierarzt später benötigt, um deinem Pferd das Leben zu retten!

Um ein Verladetraining durchzuführen brauchst du zuallererst natürlich einen Pferdeanhänger. Diesen solltest du auf jeden Fall an ein Auto anhängen oder anderweitig so sichern, dass der Hänger weder plötzlich kippen noch davon rollen kann. Ansonsten kannst du im schlimmsten Fall das Gegenteil erreichen und deinem Pferd noch mehr Angst vor dem Hänger einflößen. Außerdem benötigst du natürlich ein gutsitzendes Halfter und einen Führstrick. Zusätzlich sind eine Gerte und Handschuhe empfehlenswert.

Falls du bisher noch nie ein Pferd verladen hast, lass dir am besten von einem Trainer dabei helfen. Wichtig ist auch hier, wie immer im Pferdetraining, dass du nicht mit Gewalt arbeitest. Bereite dein Pferd mit korrektem Führtraining darauf vor und arbeite dich Schritt für Schritt voran. Für das Fluchttier Pferd ist ein Hänger oft gruselig, da das Pferd bei den meisten Pferdeanhängern auch rückwärts wieder aussteigen muss und der Platz darin sehr beengt ist.

In dem folgenden Video zeigt euch Bernd Hackl, wie Verladetraining mit Pferden bei ihm aussieht.

5 Experten der Bodenarbeit mit dem Pferd

So wie beim Reiten solltest du dir auch für die Bodenarbeit einen Trainer suchen, der dich unterstützt und dir die Sprache der Pferde beibringt. Mittlerweile gibt es viele, oft selbsternannte, Experten da draußen. Wir möchten dir im Nachfolgenden, 5 Trainer im Bereich Bodenarbeit vorstellen, denen du wirklich vertrauen kannst.

Kenzie Dysli

bekannte Schweizer Pferdetrainerin, spektakuläre Reiterin und Filmschauspielerin.

Obwohl Kenzie Dysli noch jung ist, kennen die meisten sie bereits seit vielen Jahren. Sie ist eine nicht mehr wegzudenkende Persönlichkeit in der Pferde-Szene. Unwillkürlich bringt man sie mit ihren wunderschönen Hengsten in Verbindung und vor allem aber wie leicht und frei sich ihre Hengste für sie zeigen und präsentieren.

Vor allem aber ist es die Freiarbeit mit ihren Pferden, die uns so unglaublich an ihr begeistert. Wer Kenzie Dysli einmal live oder in einem Video gesehen hat, wird ganz sicher wissen wollen, wie sie das alles so auf so unglaubliche Weise hinbekommt. Das wirklich Faszinierende bei ihr ist, dass sie ihr Können bei all ihren Pferden abrufen kann. Und immer hat man das Gefühl, als gäbe es nichts Schöneres für die Pferde, als ihr Bestes für Kenzie zu geben.

Die über alle Grenzen hinaus bekannte Pferdefotografin Gabriele Boiselle hat für und über Kenzie Dysli sogar ein Buch geschrieben. Kenzie Dysli und Gabriele Boiselle verbindet eine sehr lange Freundschaft.

Wer Kenzie bei der Freiarbeit mit ihren Pferden zusieht, dem wird eine gewisse Ästhetik nicht entgehen können. Alles sieht bei ihr einfach nur wunderschön und ja auch immer so leicht aus. Wer ihre Videos ansieht, möchte am liebsten sofort zum Stall, sein Pferd herausholen und genauso tanzen wie sie es mit ihren Pferden tut.

Wenn es denn nur so leicht wäre, wie es bei ihr in diesem Video aussieht.

Bernd Hackl

Spätestens seit der Serie “Die Pferdeprofis” ist wohl auch dem letzten Bernd Hackl ein Begriff. Er ist einer der wenigen Horseman in Deutschland, die sich voll und ganz dem Horsemanship verschrieben haben. Dabei arbeitet er immer mit Ruhe und Gefühl am Pferd, sodass dieses nicht überfordert wird.

Bernd Hackl legt sehr viel Wert auf die Bodenarbeit, im Idealfall ganz klar bevor man mit dem Reiten beginnt.

Viele Probleme in der Reiterei, Reitsparten unabhängig, ließen sich vermeiden, wenn die Menschen nur ein wenig mehr Zeit auf die Bodenarbeit verwenden würden.

BERND HACKL

Bekannt ist Bernd Hackl vor allem auch durch sein Verladetraining, wobei er nicht müde wird zu erklären, dass es immer zielführend ist vor einem Verladetraining mit der Bodenarbeit zu beginnen. Boden und Freiarbeit führen in der richtigen Kommunikation mit dem Pferd immer zu einem vertrauensvollen Verhältnis. Je besser das Vertrauen durch Bodenarbeit aufgebaut wurde, desto einfacher lässt sich auch ein Pferd verladen.

Thomas Günther

A star is Born ?

Anders kann man es kaum beschreiben, wenn man bedenkt, welchen Hype Thomas Günther in der Pferdeszene, besonders in der Freiarbeit, ausgelöst hat. Wer seine Videos das erste Mal sieht, kann sich der Faszination, was Thomas mit seinen Pferden erreicht, nicht mehr entziehen. Dabei ist Thomas Günther auch noch ein unglaublich sympathischer Mensch, der einem das Gefühl vermittelt, man stehe einem guten Freund gegenüber.

Kaum jemand erklärt so geduldig und verständlich, wie Pferde uns sehen und verstehen, wie Thomas Günther. Jedes anfangs noch so phlegmatische Pferd wacht bei ihm spätestens bei der Freiarbeit auf und entdeckt bei sich oft selber ein bis dahin scheinbar unbekanntes Potenzial. Die Pferde lieben es für Thomas in der Freiarbeit aus sich herauszugehen und alles zu geben und das mit einer Begeisterung, die einem den Atem raubt.

Die Kurse bei Thomas Günther sind ein Muss für jeden Pferdemenschen, der die Pferdesprache erlernen möchte, um in bisher ungeahnte Dimensionen in Sachen Freiarbeit, Horsemanship und Zirzensik zu gelangen. So viele Teilnehmer, die einen Kurs von Thomas Günther gebucht haben, sind geradezu eigene Stars geworden. Sie sind völlig über sich hinausgewachsen und konnten Lektionen plötzlich spielerisch abrufen, die sie vorher nicht für möglich gehalten haben. Das Schöne aber ist immer wiederzusehen, was sich für wundervolle Verbindungen durch die Freiarbeit mit dem Pferd unter Anleitung von Thomas Günther ergeben haben. Ihr werdet euer Pferd nicht wiedererkennen, euch die Augen reiben, wenn es z.B. angaloppiert kommt, wenn es euch sieht oder hört, anstatt wie vielleicht bisher, davonzurennen.

In diesem Video stellt sich Thomas Günther auch einmal persönlich vor.

Michael Geitner

Gelb und Blau, das fällt wohl jedem von uns sofort ein, wenn man den Namen Michael Geitner hört.

2004 entwickelte er die Dualaktivierung und bildet seither jährlich Dualaktivierungs-Trainer aus und trainiert Pferde nach seinem erfolgreichen Konzept.

Michael Geitner hat mehrere Fachbücher geschrieben, wie “Be strict”, “Dualaktivierung” und “Equikinetic”.

Pferdetraining muss einfach und effektiv sein.

MICHAEL GEITNER

Nicht mehr wegzudenken sind in Sachen Bodenarbeit die Dualgassen, wobei fortgeschrittene diese auch ganz hervorragend in der Freiarbeit einsetzen können. Hat ein Pferd einmal verstanden, worum es bei diesen Gassen geht und dass es auch selbst mitdenken muss und darf, kommt der Spaß oft schneller, als man denkt. Es wurde festgestellt, dass die Pferde im Training mit den Dualgassen nach Michael Geitner nach spätestens 15 Minuten wesentlich entspannter und lockerer waren. Das Schöne daran ist, dass es die Koordination, die Balance und den Muskelaufbau trainiert. Also ganz wichtig, wenn man sich mit dem Thema Freiarbeit/Bodenarbeit beschäftigt. Und mal ein wirklich tolles Beschäftigungsprogramm für das Pferd und eine tolle Abwechslung gegenüber dem Longieren bieten möchte.

Verena Jennewein

Sie ist die einzige österreichische zertifizierte Ride With Your Mind Trainerin mit Spaß und Herz.

Verena Jennewein belegte unter anderem von 2007 bis 2012 den Level 1 bis 4 in Parelli Natural Horsemanship.

In ihrer Ausbildungs-Methode kommen Techniken, wie die Alexander Technik, Bio-Feedback, Tanzen, Tai-Chi und Feldenkrais-Technik, um nur einige zu nennen, zum Einsatz. Mit dieser Technik und dem Verbinden all dieser Elemente hilft Verena Jennewein dem Reiter seinen Körper zu organisieren, da dieses unweigerlich dem Pferd zugutekommt.

Damit ist Verena Jennewein so erfolgreich, dass sie sogar Olympia-Reiter unterrichtet. Verena hat einige zertifizierte Reitlehrer:innen ausgebildet, die in ihrem Namen unterrichten dürfen.

Bei Verena Jennewein kann man von Bodenarbeit, über Zirkuslektionen, Doppellonge und dem Reiten alles mit Herz, Freude und Professionalität lernen.

In dem nachfolgenden Video kannst du Verena Jennewein und die Wanless Methode kennenlernen.

3 Übungen zur Bodenarbeit für Anfänger

Gerade am Anfang weiß man oft nicht, wo man bei der Bodenarbeit überhaupt beginnen sollte. Darum haben wir hier 3 einfache Führübungen für dich, die du mit jedem Pferd überall üben kannst. Ganz egal ob in einem Roundpen, auf dem Reitplatz oder auf einem Waldweg.

Für die Übungen benötigst du nichts weiter als ein Halfter oder einen Kappzaum, sowie eine Gerte. Und dann kannst du auch schon loslegen!

1. Impulse statt Zug bei der Bodenarbeit

In der ersten Übung lernt dein Pferd, dass es auch auf die kleinsten Impulse am Strick reagieren soll. Hierzu fasst du den Strick direkt hinter dem Haken und gibst deinem Pferd einen kurzen Impuls. Reagiert dein Pferd entsprechend, gibst du sofort nach, in dem du deinen Griff um den Strick lockerst. Wichtig ist, dass du gerade zu Beginn bereits auf die kleinste Reaktion deines Pferdes den Druck wegnimmst. So kannst du zum Beispiel den Kopf deines Pferdes ganz ohne Zug nach unten führen.

Diese Übung solltest du sowohl im Stehen, als auch im Schritt ausführen. Du kannst damit dein Pferd sowohl stellen, als auch biegen. Mit den Impulsen kannst du auch Tempowechsel ankündigen und dein Pferd beispielsweise anhalten.

Je feiner du und dein Pferd bei diesen Führübungen zusammenarbeitet, desto feiner wird dein Pferd später bei der Freiarbeit reagieren. Denn es hat bereits gelernt, dass es sich nicht an dauerhaften Zug, sondern an kurzen Impulsen orientieren soll.

2. Folgen im Schritt

Wenn die erste Übung problemlos klappt, ist es an der Zeit, mehr Abstand zwischen dich und dein Pferd zu bekommen. Nimm den Führstrick oder dein Bodenarbeitsseil in eine Hand und die Gerte in die andere. Es empfiehlt sich, mit der Gerte in der rechten Hand zu beginnen. Lass den Strick etwas länger und stelle dich mit etwas Abstand vor dein Pferd.

Gehe nun rückwärts. Dein Pferd soll dir folgen. Anstatt es mit Zug dazu zu bewegen, fordere es mit der Gerte auf, in dem du es an der Schulter antippst. Wann immer dein Pferd langsamer wird, ohne dass du es möchtest, kannst du es auf diese Weise antreiben. Sollte es hingegen zu schnell werden, kannst du mit der Gerte an die Brust des Pferdes tippen, um es abzubremsen. Zusätzlich kannst du mit Stimmkommandos arbeiten.

Habt ihr diese Übung zu Beginn mit einem Kappzaum gemacht, hakt den Strick, sobald die Übung klappt, unten, wie bei einem Halfter ein und wiederholt die Übung. Dadurch, dass der Strick jetzt unter dem Pferdekopf und nicht mehr auf der Nase befestigt ist, wird die Hilfengebung ein wenig schwammiger und dadurch schwieriger.

3. Folgen im Trab

Die Übung, die du gerade bereits im Schritt gemacht hast, wiederholst du jetzt im Trab. Achte darauf, dass dich dein Pferd dabei weder anrempelt, noch umrennt. Arbeite mit den gleichen Hilfen, wie zuvor im Schritt.

Falls es nicht gleich klappt, lass dich nicht entmutigen und geh noch einmal einen Schritt zurück und führe die Übung im Schritt durch.

Damit du dir noch ein wenig mehr unter diesen Übungen vorstellen kannst, gibt es diese auch noch einmal in Videoform von Johanna Taylor für dich:

FAQ zur Bodenarbeit

Einige Fragen werden immer und immer wieder zur Bodenarbeit gestellt, weswegen wir hier die wichtigsten zusammengetragen haben. Sollten wir deiner Meinung nach eine vergessen haben, schreib sie uns doch gerne in die Kommentare.

Wie weit müssen die Stangen bei der Stangenarbeit mit dem Pferd voneinander entfernt sein?

Je nach Größe und Gangart des Pferdes variieren die Abstände ein wenig. Für ein durchschnittliches Großpferd sollten die Stangen im Schritt ca. 80 cm voneinander entfernt sein. Im Trab sollten die Entfernung zwischen den Stangen bei etwa 110 bis 130 cm betragen. Im Galopp erhöht man den Abstand der Stangen schließlich auf 240 bis 350 cm. Passe die Stangen am besten zu Beginn an die Schrittlänge deines Pferdes an.

Kann man Bodenarbeit wirklich mit jedem Pferd machen?

Ja. Bodenarbeit funktioniert sogar nicht nur mit jedem Pferd, sondern auch mit Eseln und Zebras, wie der Trainer Thomas Günther bereits erfolgreich demonstriert hat.

Ist Bodenarbeit auch für ein altes Pferd noch sinnvoll?

Auch für ältere Pferde ist Bodenarbeit ein sehr sinnvolles Training, das sowohl den Geist als auch den Körper des Pferdes fit halten kann. Wie bei jedem Pferd musst du aber natürlich auch bei alten Pferden auf eventuell vorhandene Krankheiten, wie zum Beispiel Arthrose, Rücksicht nehmen.

Ist Bodenarbeit auch für Jungpferde bereits sinnvoll?

Bodenarbeit ist für ein Jungpferd nicht nur sehr sinnvoll, sondern ist die perfekte Möglichkeit, um das Pferd nach und nach auf das spätere Reiten vorzubereiten. Je feiner das Pferd vom Boden aus gearbeitet wird, desto feiner wird es sich schließlich auch unter dem Sattel zeigen, wenn es so weit ist.

Sollten beim Longieren Hilfszügel verwendet werden?

Beim Thema Hilfszügel scheiden sich die Geister. Wir persönlich empfehlen die Nutzung von Hilfszügeln beim Longieren nicht. Ein Pferd kann auch problemlos ohne Hilfszügel in Stellung longiert werden.

Gastbeitrag von Christine Rödl

Starte noch heute mit der Bodenarbeit!

Falls du jetzt auch endlich mit der Bodenarbeit anfangen willst, haben wir hier noch eine grandiose Videoanleitung für dich und dein Pferd. Ganz egal, ob du Anfänger bist oder bereits Erfahrung in Sachen Bodenarbeit gesammelt hast: Mit dieser Videoanleitung zur Bodenarbeit, kannst du die Beziehung zu deinem Pferd für immer verändern!

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