Warum sind so viele Menschen seit so langer Zeit von Pferden fasziniert. Wieso ziehen diese wundervollen Wesen uns so sehr in ihren Bann? Für viele Menschen ist das Reiten lernen nicht nur ein Hobby – sondern viel viel mehr. Es ist zu einer Leidenschaft, einer Lebenseinstellung geworden. Pferde verändern uns. Durch das Pferd finden wir wieder mehr zu uns und zur Natur. Wir verhalten uns natürlicher, instinktiver und leichter. So wie einst als wir Kinder waren. Weg von der Technik, Konsum und dem ständigen Leistungsdruck.
Seit langer Zeit bewundern und brauchen wir Menschen das Pferd
Diese spannende und schöne Dokumentation zeigt, wie wichtig das Pferd und das Reiten lernen für die Menschheit war und noch immer ist.
1. Der Traum vom Reiten lernen!
Egal wie viele Reiter ich frage, sie haben alle denselben Traum. Voller Harmonie trägt ihr Partner Pferd sie frei über eine große Weite in Richtung Sonnenuntergang. Im völligen Einklang mit sich und der Natur.
Pferd und Reiter am Meer
Die Realität ist, dass 80 % aller Reiter im ersten Jahr das Reiten lernen wieder aufgeben. Von den 20 % die noch reiten, hören in den folgenden 5 Jahren ebenfalls 50 % mit dem Reiten auf.
Die Frage, warum so viele Menschen ihren Traum vom Reiten lernen wieder aufgeben, beschäftigte mich sehr. Im Grunde hatte ich auf mein Nachfragen, immer dieselben Antworten bekommen.
Die Menschen hatten festgestellt, dass das Reiten lernen in der echten Welt, so wie es in den meisten Reitschulen gelehrt wird, gar nicht so harmonisch, partnerschaftlich und naturnah ist, wie sie es sich immer erträumt haben. Da war einfach keine Magie. Immerzu strampelten wir auf unnatürlich Reitplätzen herum. Der Reitlehrer stand in der Mitte und herrschte uns mit einem Befehlston an. Von Harmonie, Natur und Freiheit war nichts zu spüren. Es war einfach nur ein weiteres Hobby mit Leistungsdruck.
Die typischen Reitschulen haben keinen Flair und das Reiten lernen ist nicht ECHT.
Du lernst das, was leider “normal” geworden ist:
1. Wie du dich auf einem Pferd halten und es gefügig machen kannst. Du lernst, das Pferd wie ein Sportgerät zu benutzen. Aufsatteln, aufsteigen und losreiten. Das Pferd muss dir gehorchen. Falls nicht, werden eben unnatürliche Hilfsmittel eingesetzt.
2. Dass du das Pferd in den Bauch treten musst, damit es Vorwärtsgeht!
3. Dass du dein Pferd kontrollieren und anhalten kannst, indem du an den Zügel ziehst!
Das sind die 3 größten und schlimmsten Fehler in der Reiterwelt
Sie bereiten den meisten Menschen Kummer und das Reiten lernen bekommt einen fiesen Beigeschmack. Was das “normale Reiten” mit den Pferden anstellt, weiß jeder, der genau hinsieht. Traurige Augen, kaputte Körper und ein verschlossener, zurückgezogener Geist.
Normal ist, was alle tun, weil alle es tun. Der einzige Grund dafür, dass man tut, was alle tun, ist, weil alle es tun.
Aus diesem Grund hören 80 % aller Reitanfänger nach einem Jahr mit dem Reiten lernen wieder auf. Ihr Traum ist zerplatzt an den scharfen Kanten der Realität.
So muss es nicht sein! Suche dir eine gute Reitschule und einen echten Horseman als Mentor und Reitlehrer.
Lerne wie du mit einem Pferd über Körpersprache kommunizieren und Eins sein kannst. Diese magische Verbindung zu erleben und zu spüren – das ist es, was Reiten so besonders macht. Das Pferd macht dich schneller, stärker und wilder. Es schenkt dir das Gefühl von Freiheit und zeigt dir, was es heißt durch die Natur zu fliegen. Der Mensch macht das Pferd mutiger und klüger.
Als Team seid ihr halb Mensch, halb Pferd. Das bedeutet für mich - natürliches Reiten lernen.
2. Ich möchte, dass dein Traum vom Reiten lernen wahr wird!
Damit du dir deinen Traum vom natürlichen Reiten lernen verwirklichen kannst, solltest du wissen:
- Woran du eine gute Reitschule mit echten Werten erkennen kannst
- Wie guter und wertvoller Reitunterricht aussehen sollte
- Das keine Reitweise besser oder schlechter ist
- Das gute Vorbilder wichtig sind, um das Reiten richtig zu lernen
- Wie du dir deinen Traum von Freiheit, Natur und Glück mit dem Partner Pferd auch ohne Geld verwirklichen kannst
Mein Ziel ist es, dass so viele Reiter wie möglich nicht normal mit ihren Pferden arbeiten, sondern natürlich! Natürlich ist, was die Natur uns mit auf den Weg gegeben hat. Unseren Körper, unsere Kommunikation, unseren Verstand und unser Gefühl.
3. Was zeichnet eine gute Reitschule aus?
Die Philosophie einer guten Reitschule sollte es sein, Reiter auszubilden die den Pferden Respekt und Vertrauen entgegenbringen.
Eine gute Reitschule trägt die Verantwortung, dass alle Reitschüler lernen:
- Das Wesen und die Natur der Pferde zu kennen und zu verstehen
- Die eigene Körpersprache zu verfeinern und die der Pferde zu erlernen
- Einen ausbalancierten Reitersitz zu entwickeln
- Eine gut passende Ausrüstung für Pferd und Reiter von einer schlecht passenden unterscheiden zu können
- Ein vitales Pferd mit taktreinen Gängen von einem verletzten, falsch trainierten Pferd zu unterscheiden
- zu Wissen, wie ein Reiter ein Pferd gesundheitsfördernd reiten kann
Die Gesundheit und die Seele des Pferdes, darf durch den Reiter nicht verletzt werden. Das Pferd schuldet uns nichts. Wir müssen lernen mit Pferden zu kommunizieren. Durch mentale Stärke, nicht durch körperliche Stärke, können wir uns als würdig erweisen, das Pferd zu führen. Wir können es dann reiten und lenken, wohin wir wollen, denn das Pferd wird unser Partner sein wollen.
Gut ausgebildete, ruhige und liebe Pferde sind wertvoll. Sie werden gehegt und gepflegt wie ein Schatz. Das heißt sie genießen eine regelmäßige Hufpflege und müssen nicht mehrere Reitstunden am Tag laufen. Außerdem gibt es für die Pferde Pausentage, an denen sie nicht arbeiten müssen. Damit die Pferde der Reitschule auch gesund und sensibel bleiben, werden sie regelmäßig von erfahrenden Pferdetrainern gymnastiziert und ausgebildet.
Für das Schulpferd ist es eine enorme körperliche und mentale Herausforderung, die noch schlecht sitzenden Reitanfänger zu tragen. Aus diesem Grund gibt es meist einen Hof eigenen Pferdeosteopathen, welcher Verspannungen und Blocken bei den Schulpferden löst.
Eine gute Reitschule zu finden, wird nicht leicht! Hast du eine gefunden, garantiere ich dir, dass es sich lohnt. Wir haben nicht viel Freizeit, aber die die wir haben, sollten wir in vollen Zügen genießen.
4. Was zeichnet einen guten Reitunterricht aus?
Guter Reitunterricht zeichnet sich dadurch aus, dass du das Reiten nicht möglichst schnell sondern richtig lernst. In einem, für dich wertvollen Reitunterricht dürfen 5 Schritte auf gar keinen Fall fehlen.
- Das Loslassen üben
- Den Fokus stärken
- Den ausbalancierten Reitersitz schulen
- Die Kommunikation mit dem Pferd vom Sattel aus erlernen
- Das Verhalten in einer Notfallsituation einstudieren
Die geeignetste Gangart um diese 5 elementaren Schritte zu üben, ist der Schritt. Nur im Schritt, hast du genügend Zeit deinen Körper und deine Reiterhilfen zu koordinieren. Erst wenn alle Bewegungsabläufe automatisch (wie beim Autofahren) ablaufen, sollte im Trab und Galopp geritten werden. In den schnelleren Gangarten hast du oft nur Sekunden oder weniger um eine gezielte und für dein Pferd verständliche Reiterhilfe geben zu können.
4.1 Weitere Punkte die einen guten Reitunterricht auszeichnen:
- All deine Fragen werden gerne und ausführlich beantwortet.
- Gefühlsausbrüche wie Schreien und Ungeduld gibt es nicht.
- Die Pferde werden immer respektvoll behandelt!
- Der Reitunterricht ist individuell auf die unterschiedlichen Pferd und Reiter Paare angepasst.
- Ausbinder, Schlaufzügel, Sperriemen und andere mechanische Hilfsmittel gibt es nicht.
- Es gibt zusätzlich zu Ausritten und Reitstunden, Theorieunterricht, Bodenarbeit und Sitzschulungen
- Massenabfertigung zu Billigpreisen gibt es nicht.
In einer guten Reitschule mit einem echten Horseman als Reitlehrer findest du diesen wertvollen Reitunterricht der dich nicht abhängig sondern unabhängig und dich zum Partner deines Pferdes macht.
4.2 Das Reiten lernen wird in 3 Phasen unterrichtet!
Phase 1: Das passive Reiten lernen
Jeder Reitanfänger sollte zuallererst das passive Reiten lernen! Das heißt, du schulst deinen Reitersitz und deine Balance auf dem Pferderücken. Nur wenn du ausbalanciert, angstfrei und bequem im Sattel sitzen kannst, bist du in der Lage koordinierte und feine Reiterhilfen zu geben. Am leichtesten lernst du das, wenn du einige Wochen Sitzschulungen an der Longe nimmst. Das bedeutet, dass du dich voll und ganz mit dir und deinem Sitz beschäftigen kannst. Dein Reitlehrer kontrolliert das Pferd und korrigiert deinen Sitz. Erst wenn du gut auf dem Pferd sitzt, kommst du in die 2 Phase – das aktive Reiten lernen.
Phase 2: Das aktive Reiten lernen
Sitzt du in allen 3 Grundgangarten, also im Schritt, Trab und Galopp gut im Sattel, solltest du mit dem aktiven Reiten beginnen. Das bedeutet, dass nicht mehr dein Reitlehrer das Pferd kontrolliert, sondern du – und zwar mithilfe deiner Reiterhilfen. Durch die Reiterhilfen, kannst du deinem Pferd verständlich machen, welchen Fuß es wohin bewegen soll. Ob es vorwärts, seitwärts oder rückwärts gehen soll. Du kannst dein Pferd dadurch gymnastizieren und gesundheitsfördernd reiten. In Phase 2, dem aktiven Reiten bleibst Monate oder sogar Jahre bevor du Phase 3 erreichst.
Phase 3: Das Pferd ausbilden
In Phase 1 und 2 war das Pferd immer besser ausgebildet und hatte mehr Erfahrung als du. Erst in Phase 3 sollte sich das ändern. Du bringst du deinem Pferd neue Übungen und Lektionen bei. Dafür brauchst du viele Jahre Reiterfahrung und das Wissen, wie du Pferden etwas beibringen kannst.
5. Gute Reitlehrer sind wichtig um das Reiten richtig zu lernen!
Ein guter Reitlehrer ist durch und durch Pferdemensch. Eben ein echter Horseman. Der Umgangston ist freundlich, aber bestimmt. Gegenseitige Wertschätzung und Respekt sind wichtig. Pädagogisches Geschick sowie Einfühlungsvermögen, sind Grundvoraussetzung. Ein guter Reitlehrer ist also nicht nur fachlich, sondern auch sozial kompetent.
Die Anforderungen an einen Reitlehrer sind hoch. Er ist Ausbilder, Freund, Lehrer, Pädagoge, Pferdemensch und Vorbild zugleich. Dein Reitlehrer hat im besten Fall nicht nur umfassendes Wissen über die Reitlehre, sondern auch in der Sport- und Bewegungslehre. Das ist wichtig, da die Ursache für einen fehlerhaften Reitersitz nicht immer dort liegt, wo man sie auf den ersten Blick vermuten würde.
Hast du einen guten Reitlehrer gefunden, kannst du dir sicher sein, dass dieser sehr viel Zeit in seine Ausbildung und sein Wissen investiert hat. Guter Reitunterricht kostet aus diesem Grund natürlich mehr Geld als schlechter Reitunterricht. Aber das solltest du dir auf jeden Fall wert sein. Auf lange Zeit gesehen, sparst du dir Geld, Frust und Verletzungen.
Verena Jennewein ist solch eine Reitlehrerin. Ihr liegt der ausbalancierte und für die Pferde angenehm zu tragende Reiter sehr am Herzen. Aus diesem Grund hat sie einen kostenlosen Podcast zu diesem Thema erstellt.
6. Welche Reitweise möchtest du Reiten lernen?
Bevor du mit dem Reiten lernen startest, solltest du dir überlegen, welche Reitweise dich besonders anspricht. Dazu möchte ich dir sagen, dass keine Reitweise besser oder schlechter ist. Es gibt in jeder Reitweise schwarze Schafe! Leider… Es gibt aber auch in jeder Reitweise Menschen mit Gefühl und Verstand. Lass dich also nicht von anderen Meinungen beeinflussen, sondern entscheide, welcher Reitstil zu dir passt.
Die Reitweisen unterscheiden sich in:
- ihrer Entstehungsgeschichte
- ihrem Einsatzgebiet
- der Ausrüstung und
- den Reiterhilfen
Wie heißt es so schön: „Du hast die Qual der Wahl!”
Entscheidest du dich für die englische Reitweise mit den Disziplinen: Springreiten, Dressurreiten und Vielseitigkeitsreiten? Die klassisch barocke Reitweise? Die Doma Vaquera? Das Westernreiten?
7. Wie du dir deinen Traum vom Reiten lernen auch ohne Geld verwirklichen kannst!
Jeder kann sich seinen Traum von Freiheit, Natur und Glück mit dem Partner Pferd erfüllen. Auch mit wenig oder gar keinem Geld kannst du dir deinen Herzenswunsch erfüllen und das Reiten lernen. Werde ein echter Horseman!
7.1 Meine besten Tipps!
1. Verbringe so viel Zeit wie möglich im Stall
Tausche deine Arbeitsleistung und deine Zeit gegen Reitstunden und/oder Reitkurse. Du könntest zum Beispiel:
- die Pferde putzen und pflegen
- die Ausrüstung säubern und pflegen
- den Stall ausmisten, die Koppel von Pferdeäpfeln und unerwünschten Pflanzen befreien, die Zäune in Schuss halten
- bei der Hufpflege der Pferde helfen
- mit den Pferden als Ausgleich ins Gelände spazieren gehen
uvm.
2. Lerne so viel wie möglich über die Pferde und ihre Natur
Tausche einfach das abendliche Fernsehprogramm gegen Lehrvideos, Onlinekurse, Onlineseminare, Webinare und das Hören von Podcasts. Es gibt im Internet sehr viel kostenloses Wissen!
Nimm dir ein Buch für unterwegs mit. Anstatt mit deinem Handy zu spielen während du auf den Bus oder Zug wartest, kannst du lesen. Es gibt so viele spannende Themen rund ums Pferd! Vielleicht überlegst du dir ja sogar ob du dir nicht irgendwann ein eigenes Pferd kaufen möchtest. Dann hast du nicht nur richtig reiten gelernt, sondern bist auch auf den Pferdekauf und die Zeit danach optimal vorbereitet.
- Pferdehufe
- Pferdepflege
- Pferdehaltung
- Pferdefütterung
- Anatomie & Biomechanik
- Pferdegesundheit & Pferdekrankheiten
- Ausrüstung wie Sattel, Knotenhalfter & Co.
- Kommunikation vom Boden
- Kommunikation vom Sattel
- uvm.
Falls du bereits stolzer Partner eines Pferdes bist, sparst du dir durch gesundes Pferdewissen einiges an Tierarzt-, Futter-, Ausrüstung- und Hufpflegekosten. Hast du dir dieses Wissen angeeignet, kannst du dem Profi über die Schulter schauen und seine Arbeit überprüfen.
Verschaffe dir einen Überblick von der Verdauung deines Pferdes. Du sparst dir teure Zusatzfuttermittel, welche dein Pferd krank statt gesund machen. Weißt du wie die Verdauung deines Pferdes funktioniert, kannst du Magengeschwüre und Koliken vermeiden.
Hast du dir Wissen über die Anatomie und Biomechanik angeeignet, kannst du dein Pferd gesundheitsfördernd reiten lernen. Du wirst keine Probleme mit Kissing Spines, Tendinitis, Arthritis, Arthrose und Co. bekommen.
Ach ich könnte ewig so weiter machen..Wissen ist Gold wert!
8. Die häufigsten Fragen zum Thema Reiten lernen!
8.1 Ist das Reiten lernen gefährlich?
Keine Sorge, das Reiten lernen ist nicht gefährlicher als, aus der Haustüre zu gehen, solange einige wichtige Kriterien erfüllt sind. Das wichtigste ist natürlich der Partner Pferd. Lernst du in einer guten Reitschule das Reiten, werden die Pferde gut gehalten und behandelt. Das macht sie zufrieden und kooperativ. Kein Pferd das zufrieden und glücklich ist, möchte dem Menschen schaden.
Werden Pferde allerdings schlecht gehalten oder behandelt, mögen sie den Menschen verständlicherweise nicht oder haben Angst vor ihm. Haben Pferde Angst flüchten sie. Das ist für einen Reiter gefährlich, egal ob Anfänger oder nicht. Wehren sich die Pferde, weil sie ungerecht behandelt werden und den Menschen missachten wird es noch gefährlicher.
Lerne also nicht in einer schlechten und meist auch billigen Reitschule mit Pferden zu kämpfen. Das geht nie gut aus, weder für dich noch für die Pferde. Lerne in einer guten Reitschule und genieße sicher und mit Spaß deine Freizeit.
8.2 Reiten lernen in 5 Tagen – Geht das überhaupt?
Ich denke nicht, dass es möglich ist in 5 Tagen das Reiten zu lernen. Ich denke aber es ist möglich in 5 Tagen, sicher im Sattel sitzen zu können. Schaut euch diesen sympathischen, mit Humor gedrehten, kleinen Film an.
Der Max Schmidt im Video lernt nicht das Reiten, sondern das Sitzen im Sattel. Er gewöhnt sich in der Natur an die Pferdebewegung und versucht seine Balance zu finden. Erst nach dem Sitzen lernen, kann man das Reiten lernen. Ich verstehe gar nicht, warum dieses Video so stark kritisiert wird. Das Pferd wird gebisslos und mit einem Westernsattel geritten. Dieser Sattel verteilt das Gewicht des Reitanfängers großflächig und gleichmäßig.
Statt auf einem staubigen Reitplatz im Kreis zu laufen, dürfen die Pferde und Reitanfänger raus in die Natur. Das ist für das Schulpferd fairer und angenehmer als das was in den meisten Reitschulen abgezogen wird.
8.3 Wie kann ich mich auf die erste Reitstunde vorbereiten?
Freu dich einfach auf das Reiten lernen. Mach dir keinen Stress. Du musst nichts können und noch nichts Wissen – nur zuhören. Genieße einfach die Zeit bei und mit den Pferden. Sobald du am Reitstall angekommen bist, wird dich dein Reitlehrer begrüßen. Freundlich und kompetent übernimmt dieser die Führung und zeigt dir die Reitschule.
8.4 Wie sieht die erste Reitstunde aus?
Ich denke, das ist von Reitschule zu Reitschule unterschiedlich. Bei uns läuft die erste Reitstunde wie folgt ab. Du wirst von deinem Reitlehrer am Parkplatz abgeholt und begrüßt. Anschließen macht ihr einen Rundgang über die Ranch. Dir wird gezeigt, wo und wie die Pferde leben und welche Tiere es bei uns gibt. Natürlich weißt du nach dem Rundgang wo sich die Toilette, die Sattelkammer, der Reitplatz und alles andere befindet.
Dein künftiger Reitlehrer stellt dir einige Fragen, um das passende Pferd für dich auszusuchen. Das Pferd sollte körperlich und mental gut zu dir passen. Dieses Pferd wird dein künftiger Reitpartner sein.
Gemeinsam mit deinem Reitlehrer holst du deinen künftigen Partner von der Koppel. Dir wird das richtige Anbinden, Putzen und Satteln erklärt. Danach schwirrt dir erstmal der Kopf! Keine Sorge, das ist völlig normal am Anfang. In deiner zweiten Reitstunde lernst du die ersten Schritte der Bodenarbeit kennen und wie du schonend auf ein Pferd auf- und absteigen kannst.
8.5 Wie lange dauert es reiten zu lernen?
Das kommt einzig und allein auf dein Engagement an. 🙂
Umso öfter du reitest und umso mehr du reitest, desto schneller lernst du das Reiten und den gesamten Umgang mit dem wundervollen Wesen Pferd. Selbst wenn du kein Geld für Reitstunden oder Reitkurse hast, kannst du Reiten lernen. Ich habe als Kind jede freie Minute im Stall verbracht. Ich hab Boxen ausgemistet, Pferde gefüttert, gestriegelt und durfte dann irgendwann auch die Pferde im Schritt aufwärmen und abreiten.
Umso mehr Engagement ich gezeigt habe, desto öfter wurde ich mit Reitstunden belohnt. Es war eine fantastische Kindheit. Ich würde jederzeit meine Arbeitskraft gegen Reitstunden eintauschen, denn das bedeutet, ich kann noch mehr Zeit mit den Pferden verbringen.
8.6 Was darf eine Reitstunde kosten?
Das kommt darauf an, wie regelmäßig du Reitunterricht nehmen möchtest und wie viel Wert du auf eine gute Reitschule legst. Gruppenunterricht ist immer günstiger als Einzelunterricht.
In manchen Reitschulen gibt es das schon für 15 EUR pro Stunde. Den Einzelunterricht gibt es ab 35 EUR. Beides finde ich viel zu günstig und frage mich, wie es dem Reitlehrer und seinen Pferden bei so günstigen Preisen gut gehen soll?
Lieber weniger Reitunterricht nehmen aber dafür guten Reitunterricht. Das macht sich früher oder später bezahlt. Du lernst besser und schneller, hast weniger Verletzungsgefahr und mehr Spaß.
Eine Einzelstunde darf meiner Meinung nach gerne zwischen 50,00 EUR und 120,00 EUR kosten.
- Das Pferd muss sehr gut ausgebildet sein, sonst kann es dir nicht zeigen, ob du die richtige oder falsche Hilfe gegeben hast. Es dauert Jahre, bis ein Pferd so gut ausgebildet ist, dass es nicht nur den Reitanfängern, sondern auch den fortgeschrittenen Reitern etwas beibringen kann.
- Der Reitlehrer muss sehr viel Wissen besitzen. Damit du das Reiten richtig lernen kannst, sollte der Reitlehrer nicht nur Fachkompetenz, sondern auch Sozialkompetenz besitzen und dir das Reiten bildlich beschreiben können. Zusätzlich ist das Wissen in der Bewegungslehre wichtig für den Reitersitz!
- Das Pferd braucht Futter, Wasser und extrem viel Platz um sich mit seiner Herde bewegen zu können. Das kostet natürlich viel mehr Geld als kleine Ställe mit wenig Platz. Das wäre allerdings nicht Artgerecht. Stehen viele Pferde auf engen Plätzen oder gar in Boxen geht es der Psyche nicht gut. Das wirst du beim Reiten lernen sofort merken. Die Pferde sind schlecht gelaunt und angespannt. Das macht das Reiten lernen natürlich gefährlicher als auf lieben, ausgeglichenen Pferden. Abgesehen davon, dass die Pferde eine natürliche Haltung verdient haben, wenn sie uns schon durch die Gegend tragen und bereit sind alles für uns zu tun.
- Eine gut passende, qualitativ hochwertige Ausrüstung erleichtert das Reiten lernen unwahrscheinlich und macht sicherer als eine schlecht passende und drückende Ausrüstung. Auch das kostet wirklich viel Geld.
Es liegt also ganz allein an dir, wie viel du bereit bist für eine Reitstunde zu bezahlen.
Ich würde lieber einmal im Monat in einer guten Reitschule, auf zufriedenen gut ausgebildeten Pferden das Reiten lernen und dafür 80,00 EUR bezahlen. Mir ist es wichtig, dass ich mich auf den Pferden sicher fühlen kann und mir der Reitlehrer sympathisch ist.
Ich würde keine Reitschule unterstützen, in der die Pferde nicht artgerecht gehalten werden. Der Reitlehrer mich anherrscht, dass ich mich durchsetzten, muss, weil der Gaul mich verarscht. Leider ist das gang und gäbe in den meisten Reitschulen. Das ganze dann viermal im Monat für jeweils 35,00 EUR pro Einzelstunde. Gelernt habe ich nichts. Spaß hatte ich auch nicht und den Pferden geht es sowieso nicht gut. Der Reitlehrer hat keine Ahnung und schlechte Laune. Dafür habe ich dann 140,00 EUR bezahlt.
8.7 Was braucht man um reiten zu lernen?
Zum Reiten lernen brauchst du wirklich nicht viel. In den meisten Reitschulen ist der Reithelm Pflicht. Eine Reithose brauchst du nicht zwingend, macht meiner Meinung nach aber durchaus Sinn. Durch den Lederbesatz sitzt du besser im Sattel. Außerdem schützt die Reithose den Pferdesattel, da keine Knöpfe oder Reißverschlüsse am Leder reiben.
Wenn dir Reitstiefel zu unbequem sind oder du noch nicht in die teuren Stiefel investieren möchtest, kannst du stattdessen auch feste Schuhe zum Reiten tragen. Diese Schuhe sollten einige Kriterien der Sicherheit willen erfüllen.
- Die Schuhe sollten fest sein und die Füße vor Huftritten schützen.
- Die Schuhe sollten einen deutlichen Absatz haben um zu verhindern, dass der Fuß durch den Steigbügel rutscht.
- Die Sohlen sollten Fest sein damit sich der Druck des Bügels gut verteilen kann.
- Die Schuhe sollten nicht zu breit sein, damit sich der Fuß nicht im Bügel verkanntet.
- Die Schuhe sollten über das Fußgelenk gehen, um das Sprunggelenk zu stabilisieren.
Wenn du längere Zeit ohne Stiefel reiten willst, kannst du die Schuhe mit Chaps ergänzen. Diese Lederstücke werden um den Unterschenkel geschnallt und schützen vor Scheuerstellen beim Reiten.
9. Reiten lernen für Kinder
In den ersten Jahren ist es ganz besonders wichtig, dass wir unseren Kindern lernen, liebevoll und achtsam mit den Pferden umzugehen. Nicht nur, weil Pferde und Ponys einen respektvollen Umgang verdient haben, sondern auch um unseren Kindern die richtige Einstellung zum Leben und der Natur zu vermitteln. Es macht uns zu einem guten Menschen, wenn wir die Tiere, die Natur und unsere Mitmenschen gut behandeln.
9.1 Ab welchem Alter kann mein Kind Reiten lernen?
Es gibt Reitschulen, die sich auf Kleinkinder spezialisiert haben und kleine, geeignete Ponys haben. Hast du so eine Reitschule gefunden, kann dein Kind im Alter von 3 Jahren die ersten Erfahrungen am Pferd sammeln.
In diesen Reitstunden werden die Kinder spielerisch mit den Pferden vertraut gemacht. Es wird gestreichelt, gefüttert und im Schritt geführt. Das schult nicht nur die Bewegung und die Balance des Kindes, es macht den Kindern auch unglaublich viel Spaß und bringt viele wundervolle Stunden.
Mit ca. 6 Jahren kann dein Kind dann richtig Reiten lernen. Ich denke als Mama oder Papa kannst du dein Kind am besten einschätzen. Achte einfach darauf, ob dein Kind Spaß hat und gerne zum Reitunterricht geht. Ob es den Reitlehrer versteht und das gelernte umsetzten kann.
9.2 Warum es für Kinder gut ist das Reiten zu lernen!
Das Reiten lernen macht vielen Kindern unglaublich Spaß. Sie verbringen nicht nur viele wundervolle Stunden mit den Pferden, sondern bewegen sich ausreichend an der frischen Luft mit anderen Kindern. Ist das nicht wundervoll? Außerdem lernen sie die Tiere und ihre Mitmenschen zu respektieren und liebevoll mit ihnen umzugehen. Sie lernen Verantwortung für ein Tier zu übernehmen.
Um das Reiten zu lernen, entwickeln die Kinder einen starken Fokus und innere Ruhe. Das ist eine gute Vorbereitung für sämtliche Lebenssituationen.
10. Reiten lernen für ältere Erwachsene & Senioren
10.1 Reiten lernen mit 50 oder 60 Jahren – geht das?
Reiten lernen geht immer! Meine Schwiegermutter hat mit 58 das Reiten gelernt. Ältere Menschen sind ein bisschen steifer und ängstlicher als in ihren jungen Jahren. Das ist völlig normal.
Yoga hat ihr geholfen, körperlich fitter und flexibler zu werden. Die Angst konnte sie mithilfe eines braven, erfahrenen Pferdes überwinden. Solch ein Pferd ist Gold wert, besonders bei älteren Reitanfängern. Außerdem hat sie sich eine Reitschule gesucht, die sie langsam an das Thema Reiten lernen herangeführt hat. Viel Putzen, Schritt reiten und Bodenarbeit. Das hat ihr gänzlich die Angst genommen und sie konnte sich ihren Kindheitstraum erfüllen.
Das Reiten lernen ist etwas Wunderbares und lohnt sich in jedem Alter. Vertraue dir und deinem Körper und vertraue den Pferden. Mache dir nicht zu viele Gedanken. Hab Spaß im Hier und Jetzt und an den Pferden.
11. Pferde richtig reiten lernen
11.1 Reiten lernen im Internet – geht das?
Ja! Zum Teil, kannst du das Reiten über das Internet lernen. Du kannst dir die Theorie und das ganze Wissen rund ums Pferd durch das Internet aneignen. Umso mehr du dich mit dem Thema Pferd beschäftigst desto schneller und besser wirst du alle Zusammenhänge verstehen.
Lerne durch Videos, Blogbeiträge und Podcasts:
- Anatomie und Biomechanik
- Gangarten und Schrittfolge
- Tipps und Tricks zum Reitersitz
- uvm.
Es war noch nie so einfach sich Wissen anzueignen wie zu Zeiten des Internets. Online findest du Kurse, Bücher, Blogs, Facebook-Gruppen, Instagram und viel mehr.
Spruch: “Reiten lernt man nur durch Reiten!”
Ein Funken Wahrheit steckt in diesem Spruch. Es ist natürlich super wichtig sich Wissen anzueignen, genauso wichtig ist es, das Wissen anzuwenden. Du musst es auf dem Pferd ausprobieren und fühlen.
3 thoughts on “Reiten lernen: Der etwas andere Ratgeber für Reitanfänger”
Der Artikel ist einfach toll!
Ich reite jetzt schon seit 5 Jahren, doch alle Reitschulen die ich ausprobiert habe, pflegen nicht den richtigen, respektvollen Umgang mit Pferd und Mensch (genau wie in dem Artikel geschrieben!)
Der Artikel sagt einfach genau das, was ich denke!
Dadurch, dass man bei diesem Reitunterricht z.B den Sitz nicht gleich am Anfang lernt, sondern gleich aufs Pferd gesetzt wird und dann schonmal antraben soll, fühle ich mich so als könnte ich nicht sicher reiten, obwohl ich ja schon seit 5 Jahren reite?
Eigentlich hat man viel Geld für schlechten Unterricht ausgegeben, bei dem man von den Reitlehrern angeschrien wurde, dass Pferd zu schlagen und sich somit „richtig Durchzusetzten“.
Ich bin gerade auf der Suche nach so einem Unterricht, um auch endlich meinen Traum war zu machen.
Kenn jemand vielleicht einen tollen Reiterhof in Bayern?
Vielen Dank für deinen Kommentar Valerie 🙂
Haben ja schon per Mail geschrieben. Vielleicht meldet sich ja jemand der einen tollen Hof in Bayern kennt 🙂
Ich kann dem Artikel nur voll und ganz zustimmen 🙂