Wie du mit freiem Folgen mehr Spaß in dein Pferdetraining bekommst und die Beziehung zu deinem Pferd nachhaltig verbesserst

Wir zeigen dir, wie du ganz unkompliziert dein Pferd dazu bringst, dir frei, ohne Halfter oder Strick, zu folgen und dafür sogar das Gras stehenzulassen.

Bevor dir dein Pferd ohne Weiteres frei folgen wird, müsst ihr zuerst an eurer Pferd-Mensch-Beziehung arbeiten. Denn erst, wenn das Vertrauen zwischen Mensch und Pferd groß genug ist, wird dein Pferd dir, ohne zu zögern, hinterherlaufen.

In diesem Artikel zeigen wir dir,

  • wie du für mehr Kontrolle und Vertrauen in eurer Pferd-Mensch-Beziehung sorgen kannst,
  • den Unterschied zwischen natürlichem und aktivem Folgen,
  • welche Voraussetzungen Reiter und Pferde erfüllen müssen, um mit dem freien Folgen beginnen zu können und
  • wie du in 3 einfachen Schritten das freie Folgen garantiert auch mit deinem Pferd erarbeiten kannst.

Wie das freie Folgen aussehen kann und was du damit alles erreichen kannst, zeigt dir Thomas Günther in dem nachfolgenden Video.

Voraussetzungen für das freie Folgen mit Pferden

Bevor mit der eigentlichen Übung begonnen werden kann, müssen Mensch und Pferd zuerst drei Voraussetzungen in der Freiheitsdressur erfüllen. Die Pferde müssen mit der Hinterhand weichen können, sich treiben lassen und die Reiter müssen das Prinzip “Wer bewegt wen?” verstanden haben und entsprechend nutzen können.

Mit diesem einmaligen 5 Schritte Trainingsprogramm, wird sich die Beziehung zu deinem Pferd für immer verändern.

Erfahre, wie du durch das Freie Zirkeln in nur wenigen Trainingseinheiten, zu einem echten Team mit deinem Pferd heranwächst.

Ist die Beziehung zwischen Pferd und Mensch stark genug, klappt das Folgen auch problemlos auf einer grünen Wiese.

In der Regel lernen Pferde diese 3 Dinge bereits zu Beginn ihrer Ausbildung. Trotzdem solltest du vorsichtshalber einmal kontrollieren, ob sie bei deinem Pferd abrufbar sind.

Um zu zeigen, dass das Foto oben nicht einfach nur einen Zufall darstellt, haben wir hier ein Video aus unserer Community für euch. Das Video entstand nach der Teilnahme an unserer Einfang Challenge. Einem Onlinekurs rund um das Abrufen und freie Folgen.

Mehr Informationen zu dem Kurs findest du am Ende des Blogartikels oder durch Klick auf den Button.

Erste Voraussetzung: Die Hinterhand weichen lassen

Kontrolliere, ob dein Pferd mit der Hinterhand weicht, wenn du mit wenig Druck diese von dir wegtreibst. Im Idealfall nutzt du hierfür einen Carrot Stick oder eine Gerte. Denke daran, dass das Hinterhandweichen später frei klappen muss. Daher solltest du es auch während der Freiarbeit üben.

Das Pferd weicht nur durch Körpersprache mit der Hinterhand.

Achte dabei darauf, mit so wenig Druck wie möglich zu beginnen, in dem du die Gerte zuerst nur in Richtung Hinterhand deines Pferdes bewegst. Reagiert dein Pferd nicht, kannst du es schließlich auch mit dem Stick antippen.

Sollte dein Pferd eine Berührung benötigen, um mit der Hinterhand zu weichen, solltest du das unbedingt üben, bevor du mit den nächsten Übungen weitermachst. Erst, wenn dein Pferd während der Freiarbeit auf eine Bewegung mit dem Stick gewünscht reagiert, kannst mit der nächsten Übung weitermachen.

Zweite Voraussetzung: Treiben lassen

Lässt sich dein Pferd auch vom Boden aus problemlos von dir treiben? Finde es heraus, in dem du es einfach mal während der Freiheitsdressur versuchst. Arbeite auch hier wieder mit der Methode: Weniger ist mehr.

Beginne also zuerst mit wenig Druck, zum Beispiel mit einem Blick auf die Hinterhand, und steigere es langsam, bis zur Berührung, sollte dein Pferd zuvor nicht reagieren. Auch hier solltest du wieder eine Gerte oder Bogenpeitsche nutzen.
Das Treiben ist eine Vorbereitung zum Folgen

In dem Video zeigt euch Sonja Neidhardt, eine Teilnehmerin unserer Einfang Challenge, wie wichtig es ist, dass sich Pferde treiben lassen.

Wenn du möchtest, dass dein Pferd für dich auch durchs Feuer geht, wirf am besten einen Blick in unsere Videoanleitung!

Dritte Voraussetzung: Wer bewegt wen?

Beim Training mit Pferden solltest du immer den Leitsatz “Wer bewegt wen?” im Kopf haben. Denn es ist äußerst wichtig, dass du genau darauf achtest. Lässt sich dein Pferd problemlos bewegen? Weicht es dir aus, wenn du es verlangst? Oder aber weichst du deinem Pferd aus?

Bei einer guten Kommunikation kann man den Handwechsel problemlos nur durch seine Körpersprache einleiten, wie Thomas Günther es hier vor macht

Um dieses Prinzip zu kontrollieren, achte einmal aktiv darauf, wie oft du dem Pferdekopf ausweichen musst. Gehe zum Beispiel von der Seite auf den Kopf des Pferdes zu und achte darauf, ob es dir ausweicht, oder ob du automatisch eine Ausweichbewegung machst.

Sollte dein Pferd dir nicht direkt freiwillig den erforderlichen Platz einräumen, schicke es ein paar Schritte rückwärts, um deinen Raum einzufordern. Hierbei musst du keinesfalls grob werden.

Vertrauen ist die Basis der Freiarbeit

Beherrscht ihr alle dieser 3 Lektionen, seid ihr so weit, um endlich mit dem Training zum Folgen zu starten!

Der Unterschied zwischen natürlichem und aktivem Folgen im Pferdetraining

Es gibt zwei Stufen des Folgens mit dem Pferd in der Freiarbeit: das natürliche und das aktive Folgen. Was genau die beiden Arten unterscheidet und wie sie aufeinander aufbauen, erfährst du im Folgenden.

So sollte das Führen deines Pferdes nicht aussehen
Stufe 1: Das Natürliche Folgen in der Freiarbeit

Beim natürlichen Folgen sind die Erwartungen an die Pferde noch relativ gering. Denn das Pferd soll lediglich dem Menschen hinterherlaufen. Dabei soll das Pferd hinter dem Menschen bleiben. Es muss zwar auf ihn achten, darf aber auch auf Abstand bleiben. Wichtig ist nur, dass es dem Menschen folgt.

Beim natürlichen Folgen darf das Pferd noch Abstand zum Reiter halten

Das natürliche Folgen ist die Vorstufe des aktiven Folgens und deutlich einfacher mit Pferden zu erarbeiten. Im Idealfall sollte jeder Reiter also mit dem natürlichen Folgen starten.

Stufe 2: Das Aktive Folgen in der Freiheitsdressur

Beim aktiven Folgen bleibt das Pferd an der Seite des Menschen, ganz egal, ob er zum Beispiel abbiegt oder rückwärts geht. Das bedeutet, dass diese Art des Folgens sowohl für die Pferde als auch für die Menschen anstrengender und schwieriger zu erarbeiten ist.

Das aktive Folgen funktioniert auch außerhalb des Reitplatzes

Pferd und Mensch müssen durchgehend konzentriert mitarbeiten und aufeinander achten. Nur so kann der Mensch entsprechend eingreifen, sollte das Pferd etwas missverstehen oder das Folgen vorzeitig beenden.

Bevor du mit dem aktiven Folgen beginnst, solltest du mit deinem Pferd das natürliche Folgen trainieren. Erst wenn dieses gut sitzt, werdet ihr das aktive Folgen korrekt meistern können.

Das freie Folgen kann wirklich von jedem Pferdemenschen und jedem Pferd erlernt werden. Die 10-jährige Charlotte, ebenfalls eine Teilnehmerin unseres Onlinekurses, ist mit ihrem Islandpferd Spirit der beste Beweis dafür.

Nutze gerne unsere erprobte Videoanleitung mit Pferdetrainer Thomas Günther, um direkt loszulegen und schnelle Erfolge zu erzielen!

Die richtige Ausrüstung für das freie Folgen mit Pferden

Auf Leckerlis solltest du während des Trainings dieser Lektionen verzichten.

Wie bei jeder Art von Pferdetraining ist es auch beim Erlernen des freien Folgens wichtig, die richtige Ausrüstung zu benutzen, um die besten Erfolge zu erzielen.

Damit du alles vorbereiten kannst, haben wir dir hier unsere Ausrüstungsempfehlung aufgelistet:

  • Roundpen
  • Stick/Gerte

Das ist tatsächlich schon alles, denn wir erarbeiten das Folgen in dieser Anleitung innerhalb der Freiarbeit komplett ohne Halfter, Strick oder Seil.

Freies Folgen Trainieren ohne Roundpen

Solltest du nicht die Möglichkeit haben, einen Roundpen zu nutzen, kannst du alternativ auch einen Reitplatz oder eine Reithalle nutzen. Falls der Raum zu groß ist und sich dein Pferd dir häufig entzieht, kannst du mit Litze auch einen Teil abtrennen.

Später kann das freie Folgen auch außerhalb des Roundpens genutzt werden

3 einfache Schritte zum freien Folgen

Nachdem du nun weißt, dass du mit dem natürlichen Folgen beginnen musst, ist es an der Zeit, dass du erfährst, wie du das natürliche Folgen mit deinem Pferd einfach und effektiv erarbeiten kannst.

Schritt 1 zum freien Folgen: Setze dein Pferd in Bewegung

Nachdem du deinem Pferd das Halfter im Roundpen abgenommen hast, schicke es weg von dir und treibe es an. Wichtig ist zu Beginn, dass es dich umrundet.

Setze dein Pferd kontrolliert in Bewegung

Ob du dafür mit ihm im Schritt, Trab oder Galopp arbeitest, ist im Endeffekt egal. Am besten probierst du selbst aus, was für dich und dein Pferd besser funktioniert.

Schritt 2 zum freien Folgen: Lade dein Pferd mittels Körpersprache ein

Bewege dich in einem Bogen in den Raum hinter dein Pferd, damit es mit der Hinterhand nach außen weicht und somit den Kopf nach innen nimmt und sich dir zuwendet.

Eine Methode für Fortgeschrittene ist das sog. Ranziehen, dass Thomas Günther hier präsentiert

Dreht es seine Nase zu dir, drehe dich sofort weg von ihm, sodass du ihm den Rücken zukehrst. Dann entfernst du dich von deinem Pferd. Im Idealfall sollte dir dein Pferd nun beginnen zu folgen.

Es kann sein, dass du die Übung einige Male wiederholen musst, bis du das richtige Timing erwischst und dein Pferd versteht, was du möchtest. Arbeite also mit Wiederholungen!

So wie in dem Video unserer Kursteilnehmerin kann das Abrufen des Pferdes mit genug Übung später einmal aussehen.

Schritt 3 zum freien Folgen: Vom natürlichen zum aktiven Folgen

Folgt dir dein Pferd, bleibe stehen und lobe es. Wenn du nach dem Lob weitergehst, achte darauf, ob dir dein Pferd weiterhin folgt. Sollte es das nicht tun, lade dein Pferd erneut ein.

Nach und nach kannst du die Strecken verlängern, auf denen dir dein Pferd nachgehen soll. Achte dabei darauf, es nicht plötzlich zu übertreiben. Erst, wenn es dir sicher folgt, kannst du langsam zum aktiven Folgen übergehen.

Sitzt das aktive Folgen, kannst du es überall mit deinem Pferd benutzen

Verlange nach und nach von deinem Pferd, dass es den Abstand zu dir verringert. Bis es sich schließlich neben dir hält.

Häufige Probleme und ihre Lösung

Ist die Kommunikation während der Freiarbeit noch zu ungenau, kommt es häufig vor, dass Pferde ihre Besitzer nicht verstehen. Damit ihr besser zu einer Einheit werdet, haben wir hier die drei häufigsten Probleme inklusive Lösungsweg für dich aufgeführt.

Sollte dir der visuelle Aspekt zum Training fehlen, empfehlen wir dir die Videoanleitung von Thomas Günther, einem erfahrenen Trainer im Bereich Horsemanship.

Mein Pferd kommt nicht zu mir! Was soll ich tun?

Sollte dein Pferd dich nach mehrmaligen Versuchen nicht verstehen oder ignorieren, kannst du versuchen, ihm mit deinem Rücken den Weg abzuschneiden. Das bedeutet, du bewegst dich rückwärts vor das Pferd.

Dadurch bremst du die Vorwärtsbewegung deines Pferdes aus. Achte darauf, deinen Raum wirklich einzufordern, damit dein Pferd lernt, deinen Raum zu respektieren.

So entspannt kann das natürliche Folgen aussehen

Mein Pferd ignoriert mich! Was soll ich tun?

Sollte sich dein Pferd während des Folgens einmal auf etwas anderes konzentrieren als auf dich, wende in die entgegengesetzte Richtung ab. Dein Pferd soll schließlich dir folgen, und nicht du ihm. Denn auch hier gilt wieder das Prinzip “Wer bewegt wen?”.

Entscheidet sich dein Pferd, dir weiterhin zu folgen, ist das super. Falls nicht, lade es erneut zu dir ein. Sollte es die Einladung nicht annehmen, wiederhole die einzelnen Schritte noch ein mal, bis es dir wieder folgt.

Beginne noch heute mit dem freien Folgen!

Du bist noch unsicher, ob du und dein Pferd das freie Folgen wirklich meistern könnt? Dann hole dir jetzt unsere Videoanleitung inklusive zahlreicher Boni! Thomas Günther zeigt dir, wie du effektiv mit deinem Pferd kommunizierst und wie eure Bindung so stark wird, dass es selbst das Gras auf der Koppel für dich stehen lassen wird!

Gastbeitrag von Christine Rödl

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